Kurse nach Themen
Philosophie
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Programmbereichsleitung: Dr. Iris Hafner
iris.hafner@vhs-augsburg.de
Die Stoa war die einflussreichste Bewegung der hellenistischen Philosophie. Mit "stoisch" verbinden wir heute Seelenstärke, Gefühlskontrolle und Schicksalsergebenheit. Gerade heute findet die Philosophie der Stoa großen Zuspruch für die Einübung einer orientierenden Lebenskunst. Wir diskutieren die Schlüsselstellen von Epiktet, Cicero und Marc Aurel.
Existentielle Frustration ist ein Hauptproblem der Menschen unserer Zeit geworden. Sinnkrisen entstehen aus wertleerem Leben, wenn keine ausreichende Orientierung vorhanden ist, sinnvolle Ziele fehlen, unser Sinnerleben gestört ist, z. B. bei Übergängen, Schicksalsschlägen, … .Sie sind keine Krankheit, sondern Ausdruck unserer geistigen Dimension und damit ein zutiefst menschliches Problem, das durch eine neue Ausrichtung gelöst werden kann. Dauern Sinnkrisen jedoch an, können körperliche oder psychische Krankheiten entstehen.
Pierre Hadot erforscht in seinem Werk "Wege zur Weisheit" die antike Philosophie unter dem Blickwinkel der "Philosophie als Lebensform". Die Philosophie war in der Antike und im Mittelalter nie nur Selbstzweck. Sie hatte einen praktischen Anspruch, nämlich ein möglichst gutes Leben zu führen. Ein gutes Leben war für die Alten immer ein glückliches Leben. Hadot zeigt auf, dass in Antike und Mittelalter die Suche nach dem guten Leben nicht dem Zufall überlassen wurde. Voraussetzung, um zum Ziel zu kommen, war einerseits die Philosophie und andererseits das Einüben des Gedachten im Leben. Beides hat nichts von seiner Aktualität verloren.
Das Wahre ist das Ganze, der Weg und sein Ziel, die Wurzeln, aus denen er schöpft, und die Gestalt, die er sich gibt. Das Wahre kann sich nur vollenden, wenn es sich auf den Grund geht, das Vorauslaufende in sich aufnimmt, überwindet und auf den Begriff bringt. Das Wahre ist Wissen, Idee, Sprache. Die Phänomenologie des Geistes ist ein Paukenschlag, der Hegel ins Zentrum der Philosophie seiner Zeit stellte; die Vorrede dazu, mächtig wie Luthers Thesenanschlag, läutet Bahnbrechendes ein.
Antike Philosophen vertraten bei der Bewertung von Tieren ganz unterschiedliche Positionen. Während Aristoteles und die Stoiker Tiere aufgrund ihrer fehlenden Vernunft und Sprache scharf vom Menschen abgrenzten, bewerteten andere philosophische Strömungen Tiere völlig anders. Insbesondere Autoren der Spätantike und der islamischen Welt schrieben Tieren durchaus rationale Fähigkeiten zu. Einige Denker waren sogar davon überzeugt, dass Tiere Sprache benutzten. Es werden diese Positionen vorgestellt und er wird auf die ethischen Konsequenzen eingegangen, wie wir Menschen Tiere behandeln sollten. Prof. Dr. Peter Adamson lehrt Philosophiegeschichte an der LMU München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Philosophie der Antike und der islamischen Welt.
Mit diesem berühmten Essay widerspricht Camus der Auffassung, dass Geschichte ein sinnvoller Ablauf sei. Er versucht, nachzuweisen, dass die politischen Ideen von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis heute Utopien waren, dass sie das Absolute wollten und deshalb notwendig ins Absurde, in Terror und legitimierten Mord einmünden mussten. Camus Analyse führt zu der Erkenntnis: "Die Erde zu lieben, kühn und intelligent zu denken, klar zu handeln und zu wirken." Diskussion über die Kernsätze des Essays.
"Der Weg auf und ab ist ein- und derselbe", sagt Heraklit. Wir werden die sieben zentralen Sätze Heraklits wie in einem Kreis wiederholt geistig durchwandern und Assoziationen dazu einfließen lassen.
"Das Prinzip Hoffnung" heißt Ernst Blochs Hauptwerk, das eigentlich "Träume von einer besseren Welt" lautete. Es hätte auch "konkrete Utopie" heißen können. Ihm ging es um tätiges Vordringen in Noch-Nicht-Bewusstes, Noch-Nicht-Seiendes, um Überschreiten des Gegebenen. Wir befragen die Idee der "begriffenen Hoffnung" auf unsere brennenden Fragen der Zeit.