Welt- und Menschenbild
Pierre Hadot erforscht in seinem Werk "Wege zur Weisheit" die antike Philosophie unter dem Blickwinkel der "Philosophie als Lebensform". Die Philosophie war in der Antike und im Mittelalter nie nur Selbstzweck. Sie hatte einen praktischen Anspruch, nämlich ein möglichst gutes Leben zu führen. Ein gutes Leben war für die Alten immer ein glückliches Leben. Hadot zeigt auf, dass in Antike und Mittelalter die Suche nach dem guten Leben nicht dem Zufall überlassen wurde. Voraussetzung, um zum Ziel zu kommen, war einerseits die Philosophie und andererseits das Einüben des Gedachten im Leben. Beides hat nichts von seiner Aktualität verloren.
Antike Philosophen vertraten bei der Bewertung von Tieren ganz unterschiedliche Positionen. Während Aristoteles und die Stoiker Tiere aufgrund ihrer fehlenden Vernunft und Sprache scharf vom Menschen abgrenzten, bewerteten andere philosophische Strömungen Tiere völlig anders. Insbesondere Autoren der Spätantike und der islamischen Welt schrieben Tieren durchaus rationale Fähigkeiten zu. Einige Denker waren sogar davon überzeugt, dass Tiere Sprache benutzten. Es werden diese Positionen vorgestellt und er wird auf die ethischen Konsequenzen eingegangen, wie wir Menschen Tiere behandeln sollten. Prof. Dr. Peter Adamson lehrt Philosophiegeschichte an der LMU München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Philosophie der Antike und der islamischen Welt.