Kurse nach Themen
Philosophie
Anmeldung: 0821/50265-55
Fachbereichsleitung: Frau Dr. Iris Hafner
iris.hafner@vhs-augsburg.de
Die US-amerikanische Denkerin und Autorin Susan Sonntag wäre am 16. Januar 2023 90 Jahr alt geworden. Es werden ihre wichtigsten Essays "Gegen Interpretation", "Krankheit als Metapher", "Das Leiden anderer betrachten" u. a. vorgestellt und diskutiert.
Der Streifzug durch die Ideengeschichte des Begriffs "Verzicht" macht deutlich, dass philosophisch wie theologisch inspirierte Denker*innen immer wieder zu fast gegensätzlichen Ergebnissen kamen. Aristoteles und Platon hatten eine unterschiedliche Sichtweise, ebenso Augustinus und Thomas von Aquin. Verzichten Sie nicht auf das Gespräch und den Austausch zu diesem wichtigen Thema.
Der Franzose Blaise Pascal (1623 – 1662) ist nicht nur als genialer Mathematiker und Physiker der Menschheit im Gedächtnis geblieben, sondern auch als ein genauer Beobachter und Beschreiber der existenziellen Situation des Menschen in der Welt. Als Philosoph und, aufgrund eines mystischen Erlebnisses, tiefgläubiger Mensch beabsichtigte Pascal, eine durch Daseinsanalysen anthropologisch begründete, vernunftgemäße Verteidigung der Religiosität zu verfassen. Diese Aspekte des Menschlichen waren unter der Einwirkung der frühen Aufklärung bereits bei vielen intellektuellen Zeitgenossen sehr ins Wanken geraten. Das geplante große Werk blieb Fragment – und zerfällt selbst in Hunderte von Fragmenten: „Die Gedanken [Pensées]“. Wir wollen die beeindruckendsten dieser existenzbeschreibenden „Gedanken“ gemeinsam lesen – solche, die immer noch geeignet sind, zu treffen und betroffen zu machen. Wir wollen auch versuchen, zu verstehen, wie Pascal daraus religiöse Konsequenzen ziehen wollte. Typisch für ihn ist die Verbindung von mathematischem Scharfsinn und religiöser Intention, die nirgendwo deutlicher zum Ausdruck kommt als in seinem berühmtesten „Gedanken“, der unter dem Namen „Pascals Wette“ bekannt ist. Die jeweiligen Textabschnitte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.
Städte und insbesondere Großstädte üben seit je je her eine Faszination auf Menschen aus, gelten aber zugleich auch als angsteinflößend, mitunter abstoßend. Mit ihrer Erfindung manifestiert sich in räumlicher Hinsicht wie nirgends sonst Zivilisation als 'die zweite Natur' des Menschen. Die Soziologie - selbst ein Kind der Großstadt - versucht seit nunmehr über 100 Jahren, zu ergründen: Was macht die moderne Großstadt eigentlich aus? Mit einigen ausgewählten Texten ihrer Vertreter wollen wir uns im 'Dschungel' , Labyrinth' und 'Laboratorium' Großstadt orientieren, darüber hinaus uns aber auch mit Flaneuren wie Walter Benjamin darin willentlich etwas verlaufen.
Der Niedergang des Ehrbegriffs zeigt sich in aller Schärfe in der Unfähigkeit der meisten Menschen zu begreifen, was z. B. eine Beleidigung ist, die ja in ihrem Wesen nach ein Angriff auf die Ehre ist. Der Streifzug durch den Ehrbegriff soll ein verloren gegangenes Wertegefühl neu beleuchten und vielleicht rehabilitieren.
In Kooperation mit dem Frankl-Forum Auf jeden Menschen warten exklusiv Aufgaben, die nur er in seiner Einzigartigkeit, mit seinen individuellen Fähigkeiten und dem ihm gegebenen Rahmen erfüllen kann und soll. Unsere Person entfaltet sich, indem wir die in den jeweiligen Lebensabschnitten liegenden Aufgaben und Möglichkeiten gestalten. Wie finden wir Zugang und Umsetzungsmöglichkeiten, die uns zum Ausdruck bringen und einen Beitrag zur Welt leisten?
3,7 Stunden unserer wertvollen freien Zeit verbringen wir täglich vor Bildschirmen. Wir lesen Mails, schauen Videos, springen von einer Webseite zu nächsten, prüfen, wie viele Likes unser neues Profilbild hat, scrollen durch die sozialen Netzwerke, und selbst die Suche nach einem neuen Partner verlagert sich zunehmend in die digitale Welt. Wir liken, kommentieren und merken kaum, was es bedeutet, dass wir das Gros unserer freien Zeit in einer Welt zubringen, in der Hass, krude Theorien und Fake News oft mühelos Wahrheit, Wissenschaft und gute Argumente beiseiteschieben. Diskussion über die Argumente von Gérald Bronners "Pathologie der digitalen Gesellschaft".
Im Mittelpunkt steht der berühmte Essay "How to see animals" (Wie Tiere Menschen sehen, 1980). Er analysiert, wie wir Tiere sehen und wie Tiere uns sehen. Er ist eine Hommage an die Kultur des Sehens und formt unsere Sehgewohnheiten neu. Lesung und Gespräch.
Im 1. Teil hatten wir J.P. Sartres Werk "Das Sein und das Nichts" bis zur Entschlüsselung der Konfiguration des abstrakten Individuums verfolgt. An-sich, Nichts und Für-sich konstituieren die Intelligibilität. Nun soll im 2. Teil der existentialistische Mensch bei Sartre im gesellschaftlichen Umfeld beobachtet werden, der Leib, das Sein für andere, die Freiheit und die Ökonomie. Termine: 19.01., 26.01., 02.02., 09..02.
In dem berühmten Fernsehinterview zwischen Hannah Arendt und Günter Gaus (1964) sagt sie: "Ich selber wirken? Nein, ich will verstehen. Und wenn andere Menschen verstehen - im selben Sinn, wie ich verstanden habe - , dann gibt mir das die Befriedigung wie ein Heimatgefühl." Dieser "Verstehensbegriff" wird vorgestellt und diskutiert.
Wir werden durch die Welt der Natur ernährt. In unserem politischen System stehen der Mensch und sein Wohlergehen im Mittelpunkt. Doch angesichts des Klimawandels hat das fatale Auswirkungen. Unter Rückgriff auf Gedanken von Levinas, Derrida und Ricoeur entwirft Corine Pelluchon eine neue Philosophie, die nicht nur den Menschen, sondern auch Tierwohl, Ökologie und Umweltschutz im Blick hat. Lesung und Diskussion.