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Weber, Prof. Dr. Wolfgang E. J.

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Glück Kulturgeschichte
Do. 21.11.2024 17:00
Augsburg
Kulturgeschichte

Im Mittelalter dominierte die Vorstellung, dass das (wahre) menschliche Glück erst im Jenseits, im Paradies, eintreten könne. Bereits die Renaissance betonte dagegen die Möglichkeit, nach dem Vorbild der antiken Stoa und des Epikureismus entweder durch Lustunterdrückung oder lustvolles Erleben diesseitiges Glück erlangen zu können. Die Aktivisten der Reformation und der Konfessionalisierung versuchten zwar erneut und erheblich strikter, jede Glückserwartung vom Diesseits wieder auf das Jenseits zu richten. Der erbitterte Streit um den richtigen Glauben und die grausamen Religionskriege hatten jedoch einen zunehmenden Rückzug auf das kleine materielle und immaterielle Alltagsglück zur Folge. Diese Säkularisierung und Wohlstandsorientierung wurde sowohl von den Philosophen der Aufklärung als auch den Herrschereliten aufgenommen, maßgeblich unter dem Doppelbegriff der „Glückse(e)ligkeit“. Zunehmend setzten sich Individualisierung, Pluralisierung und Privatisierung des Glücks durch: Jeder sollte es selbst definieren und sein Leben danach gestalten können. Diese Entwicklung öffnete den Weg zum Glück durch Konsum, in dessen Krise und möglichweise an dessen Ende wir gegenwärtig stehen Prof. Dr. Wolfgang E. J. Webe ist Historiker an der Universität Augsburg. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Augsburg und Freiburg i. B. sowie einem einjährigen Gastprofessorenaufenthalt an der Emory-University in Atlanta (USA) zuletzt Wissenschaftlicher Sekretär des Instituts für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg. Zahlreiche Publikationen u. a. zur politischen Ideengeschichte

Kursnummer XH10139
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Gebühr: 6,00
(AK + EUR 1,00)
Dozent*in: Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber
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13.02.25 16:54:11