Politik international
Donald Trump wird immer wieder als Populist bezeichnet. Was bedeutet dieser Begriff konkret? Im aktuellen Sprachgebrauch werden damit unterschiedslos komplett divergierende politische Haltungen umschrieben. In den USA gab es allerdings um 1900 eine Bewegung, die sich selbst als populistisch bezeichnete und die gerne als Vorbild sämtlicher gegenwärtiger Populisten bezeichnet wird. Wir gehen der Frage nach ob dies berechtigt ist, oder ob Trump nicht vielmehr ein politisches Phänomen darstellt, das mit dem traditionellen Populismus wenig bis gar nichts mehr zu tun hat. Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der LMU
Der Journalist Gustav Seibt hat in den letzten Jahren in Essays für die «Süddeutsche Zeitung» die multiplen Krisen der Gegenwart präzise analysiert. In dieser Veranstaltung wird er einige dieser Essays vorstellen und durch historische Betrachtungen oder Vergleiche aufzeigen, was gerade geschieht oder auf dem Spiel steht. Gustav Seibt ist Essayist, Historiker und Literaturkritiker. Er arbeitet seit 2001 für die Süddeutsche Zeitung. Zu den zahlreichen Ehrungen, mit denen er ausgezeichnet wurde, gehören der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa und der Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik.
Nicht erst das Massaker an Israelis durch die Terrorgruppe Hamas hat gezeigt, dass Religion als Ursache oder Verstärker tödlicher Konflikte weltweit an Bedeutung gewinnt. Woran liegt das? Die Konfliktlinien liegen häufig nicht zwischen den Religionen, sondern zwischen fundamentalistischen Vertretern einer Religion und moderaten Mitgliedern. Wir werden uns fragen, wie Religion mit Vernunft versöhnt werden kann, um insgesamt Wege zur Versöhnung zu finden. Ein Schwerpunkt wird auf dem Christentum liegen (auch der weltweiten Christenverfolgung) - Vertreter*innen anderer Religionen sind ausdrücklich eingeladen.
Der jüngste Bergkarabach-Krieg (09/23) hat es offenbart, dass sich der Kaukasus wohl im Umbruch befindet. Russland musste auf Grund seines Angriffs auf die Ukraine (seit 02/22) seine Truppen aus den kaukasischen Staaten stark reduzieren bzw. gänzlich abziehen und kann damit seiner bisherigen Ordnungsfunktion in der Region nicht mehr nachkommen. Spannend wird sicherlich die Frage sein, wie sich das regionale Kräfteverhältnis zukünftig gestalten wird. Sicherlich wird sich die Türkei hierbei in naher Zukunft in Stellung bringen, um Russland diesbezüglich zu beerben.
Während die Welt gebannt auf die Ukraine schaut, formiert sich viele tausend Kilometer entfernt ein noch viel größerer Konflikt – China und die USA sind im Indopazifik auf Kollisionskurs. Im neuen Epizentrum der globalisierten Weltwirtschaft entscheidet sich, wer im 21. Jahrhundert tonangebend sein wird -der kapitalistisch-demokratische Westen oder das staatskapitalistisch-autokratische Regime Chinas. Die Insel Taiwan, auf die China Anspruch erhebt, ist der Dominostein, dessen Fall die ganze Sicherheitsarchitektur Asiens zum Einsturz bringen würde. Im Vortrag werden die Ursachen und der Verlauf des Konfliktes sowie die sehr unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure analysiert. Matthias Nass war viele Jahre Korrespondent und stellvertretender Chefredakteur der ZEIT. Asien und der Indopazifik sind sein Spezialgebiet. Bei C.H. Beck erschien zuletzt „Kollision. China, die USA und der Kampf um die weltpolitische Vorherrschaft im Indopazifik“.
Zu der immer schon vorhandenen starken Segmentierung der amerikanischen Gesellschaft entlang ethnischer, religiöser, geographischer und milieuspezifischer Grenzen kommt seit einigen Wahlperioden die extreme Spaltung zwischen Demokraten und Republikanern, personifiziert durch die beiden Personen Donald Trump und Joe Biden. Der Präsidentschaftswahlkampf 2024 hat längst begonnen und verspricht, nicht weniger schicksalhaft zu werden als der vor 4 Jahren. Arena des Geschehens ist das überkomplexe amerikanische Regierungssystem.
Lesung mit Spiegel-Reporter und Autor Bartholomäus Grill Bartholomäus Grill ist auf einem Bauernhof in Oberbayern aufgewachsen. In seinem neuen Buch „Bauernsterben“ beschreibt der langjährige Afrika-Korrespondent für die ZEIT und den SPIEGEL die Zerstörung der traditionellen Landwirtschaft durch die globale Agrarindustrie - ohne dabei in konservative Ressentiments zu verfallen. Angeprangert wird ein Filz aus Politik, Lobbyismus, Agrarkonzernen und Spekulanten, die im Zuge ungehemmter Produktionssteigerungen kleinere Betriebe, den ländlichen Lebensraum und unsere Umwelt zerstören. Grill nimmt Europa und die derzeitigen Bauernproteste in den Blick, greift aber mit seinen jahrzehntelangen Afrika-Erfahrungen weit über unseren Horizont hinaus.
Der Umgang mit Diktatoren hat die bundesdeutsche Demokratie von Anfang herausgefordert. Frank Bösch zeigt auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen, welche Interessen dabei aufeinandertrafen und was in den Hinterzimmern besprochen und angebahnt wurde. Mit den Regierungen wandelte sich der Austausch mit Autokratien in Südamerika, Ostasien oder im Ostblock. Durch gesellschaftlichen Protest gewannen Werte und Sanktionen allmählich an Bedeutung. Doch der wirtschaftsorientierte Pragmatismus blieb das vorherrschende Muster, das die Geschichte der Bundesrepublik prägte. Frank Bösch lehrt Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).
Mit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 hat sich die Situation vor Ort grundlegend geändert. Aber wie soll es nun weitergehen? Wird sich die internationale Einstellung zu einem Palästinenser-Staat ändern und wird Israel künftig überhaupt bereit sein, einen Staat für die Palästinenser zuzulassen? Mit einem Blick auf die Vorgeschichte soll die politisch verfahrene Situation deutlich gemacht und die Perspektive auf mögliche Varianten aufgezeigt werden.
Mit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 hat sich die Situation vor Ort grundlegend geändert. Aber wie soll es nun weitergehen? Wird sich die internationale Einstellung zu einem Palästinenser-Staat ändern und wird Israel künftig überhaupt bereit sein, einen Staat für die Palästinenser zuzulassen? Mit einem Blick auf die Vorgeschichte soll die politisch verfahrene Situation deutlich gemacht und die Perspektive auf mögliche Varianten aufgezeigt werden.
Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas einen Terrorangriff auf Israel von ungeheuerlicher und beispielloser Brutalität. Israel mobilisierte daraufhin Truppen für eine Offensive in Gaza. Doch konnte das militärische Ziel, die Hamas erheblich zu schwächen, erreicht werden? Und wie hat der Terrorangriff Politik und Gesellschaft in Israel verändert? Richard C. Schneider wird diese Fragen diskutieren und die neuesten Entwicklungen analysieren und historisch einordnen. Der langjährige Israel-Korrespondent der ARD und SPIEGEL-Autor lebt seit fast 20 Jahren in Tel Aviv.
2020 atmeten große Teile der Welt auf, als Präsident Trump nicht für eine 2. Amtszeit gewählt wurde. Jetzt, vier Jahre später, stellt er sich erneut zur Wahl und seine Chancen stehen nicht schlecht, die Wahlen zu seinen Gunsten zu entscheiden. Lassen sie uns die Amtszeit Bidens noch einmal Revue passieren und die Frage stellen, was die US-Bürger bewegt, ein 2. Mal Präsidentschaftskandidat Trump wählen zu wollen. Was wird eine mögliche Wiederwahl von Trump für die Welt und für Europa im Speziellen bedeuten?
2020 atmeten große Teile der Welt auf, als Präsident Trump nicht für eine 2. Amtszeit gewählt wurde. Jetzt, vier Jahre später, stellt er sich erneut zur Wahl und seine Chancen stehen nicht schlecht, die Wahlen zu seinen Gunsten zu entscheiden. Lassen sie uns die Amtszeit Bidens noch einmal Revue passieren und die Frage stellen, was die US-Bürger bewegt, ein 2. Mal Präsidentschaftskandidat Trump wählen zu wollen. Was wird eine mögliche Wiederwahl von Trump für die Welt und für Europa im Speziellen bedeuten?
Beruht Chinas unaufhörlicher globaler Aufstieg auf einer Wiederherstellung seiner früheren historischen Zentralstellung oder auf der Leistung der aktuellen politischen Führung des Landes? Sie erhalten einen Einblick in Chinas Aufstieg und die erstaunliche Widerstandsfähigkeit, die das Land in den stürmischen Zeiten von Krieg, Rebellion, Krankheit und Hungersnot gezeigt hat. Welche Lehren können aus der Geschichte gezogen werden? Wie sieht die internationale Position Chinas aus? Wie sollten Deutschland und Europa reagieren? Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelins Universität in Friedrichshafen und dort Inhaber des Lehrstuhls für Moderne China-Studien. Er gilt als einer der renommiertesten Sinologen in Deutschland. 2021 erschien "Geschichte des modernen China. Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart".
Wie können Frieden und Sicherheit in Zukunft gewährleistet werden? Bewaffnete Konflikte, Stellvertreterkriege, knapper werdende Ressourcen und Klimawandel fordern die Weltgemeinschaft in besonderer Weise heraus. Eine Welt ohne gewaltsame Auseinandersetzungen scheint nach wie vor unvorstellbar. Welche Möglichkeiten hat die UN heute noch, auf Konfliktparteien zu wirken? Inwieweit wird die UN überhaupt noch wahrgenommen? Der Ukraine-Krieg, der Konflikt zwischen Israel und der Hamas, der schwelende Konflikt zwischen Israel und dem Iran und natürlich auch die von Russland mit unterstützten Putsche in Nordafrika werden dabei im Fokus stehen.
Wie können Frieden und Sicherheit in Zukunft gewährleistet werden? Bewaffnete Konflikte, Stellvertreterkriege, knapper werdende Ressourcen und Klimawandel fordern die Weltgemeinschaft in besonderer Weise heraus. Eine Welt ohne gewaltsame Auseinandersetzungen scheint nach wie vor unvorstellbar. Welche Möglichkeiten hat die UN heute noch, auf Konfliktparteien zu wirken? Inwieweit wird die UN überhaupt noch wahrgenommen? Der Ukraine-Krieg, der Konflikt zwischen Israel und der Hamas, der schwelende Konflikt zwischen Israel und dem Iran und natürlich auch die von Russland mit unterstützten Putsche in Nordafrika werden dabei im Fokus stehen.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurden große Teile Nordamerikas und Russlands kolonisiert. Wir sehen uns Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der amerikanischen und russischen Kolonisierung an. Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) und einer der besten Kenner der amerikanischen Geschichte in Deutschland. Jörg Baberowski ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität Berlin. Für sein Buch "Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt" erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist die bisherige Weltordnung ins Straucheln geraten. Ein geopolitisches Umdenken ist von Nöten geworden. Auch der Umstand, dass jetzt Russland nun mehr oder weniger gezwungen wurde, seine wirtschaftspolitischen Interessen noch Süden und vor allem nach Osten zu intensivieren, stellt die Europäer vor große wirtschaftspolitische Herausforderungen. Wie soll man zukünftig mit China umgehen, ist doch der chinesische Markt überlebenswichtig für den europäischen Export. Dazu gehört aber auch eine Neuausrichtung im zukünftigen Umgang mit den BRICS + Staaten. Die VR China und Russland werden wohl zukünftig ein wirtschaftspolitisch nicht zu unterschätzendes Gegengewicht zur westlichen Welt einnehmen.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist die bisherige Weltordnung ins Straucheln geraten. Ein geopolitisches Umdenken ist von Nöten geworden. Auch der Umstand, dass jetzt Russland nun mehr oder weniger gezwungen wurde, seine wirtschaftspolitischen Interessen noch Süden und vor allem nach Osten zu intensivieren, stellt die Europäer vor große wirtschaftspolitische Herausforderungen. Wie soll man zukünftig mit China umgehen, ist doch der chinesische Markt überlebenswichtig für den europäischen Export. Dazu gehört aber auch eine Neuausrichtung im zukünftigen Umgang mit den BRICS + Staaten. Die VR China und Russland werden wohl zukünftig ein wirtschaftspolitisch nicht zu unterschätzendes Gegengewicht zur westlichen Welt einnehmen.
Die Luft galt lange als Raum unserer Träume und als Projektionsfläche unserer Fantasien. Mit der technischen Fähigkeit zur Beherrschung des Luftraums wurde unser Lebensstil revolutioniert, wurden unsere Götter kleiner und unsere Möglichkeiten zur gegenseitigen Vernichtung größer. Der Vortrag skizziert den Weg von den ersten Kampfflugzeugen im Ersten Weltkrieg über die Entwicklung von weltraumbasierten Raketen hin zur Allüberwachung durch Satelliten und moderne Drohnen. Wird die Zukunft durch die Eroberung des Weltraums "luftiger" - oder wird dadurch die Selbstzerstörung beschleunigt?
Seit über einem halben Jahrhundert wissen wir um die erschreckenden Auswirkungen von Umweltzerstörung und Klimawandel. Zwar häufen sich internationale Umwelt- und Klimakonferenzen, doch warum handeln wir nicht konsequent gegen die verheerenden Bedrohungen? Warum sägt unsere Welt trotz besseren Wissens den Ast ab, auf dem sie sitzt? Mojib Latif stellt die unbequemen Fragen nach dem Versagen der Politik und den Interessen weniger mächtiger Konzerne, die von dieser fatalen Entwicklung profitieren. Er zeigt aber auch Wege auf, wie dennoch durch globale Zusammenarbeit die Zukunft nachfolgender Generationen gerettet werden kann. Mojib Latif ist Professor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Seit Januar 2022 ist er Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.
Ständig ist die Menschheit dabei, sich zu wandeln und zu verändern, einen entwicklungstechnischen Stillstand hat es noch nie gegeben. Allerdings haben die politischen Akteure in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen, so dass regionale Veränderungen sehr schnell zu globalen Interessensproblemen führen können. Versuchen wir einmal, die wichtigsten politischen Akteure zu nennen und ihre Absichten zu erklären.
Ständig ist die Menschheit dabei, sich zu wandeln und zu verändern, einen entwicklungstechnischen Stillstand hat es noch nie gegeben. Allerdings haben die politischen Akteure in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen, so dass regionale Veränderungen sehr schnell zu globalen Interessensproblemen führen können. Versuchen wir einmal, die wichtigsten politischen Akteure zu nennen und ihre Absichten zu erklären.