Pfeuffer, Dr. Eberhard Vorsitzender des Naturwiss. Vereins Schwaben e.V.
Aus gutem Grund sind die Bäche des "Stadtwalds Augsburg" Teil des UNESCO Welterbes "Augsburger Wassermanagement-System". Denn hier, mitten im Wald, beginnt das ausgeklügelte System, das Brauch- und Trinkwasser streng getrennt in die Stadt leitete. Unsere Wanderung soll uns dies vor Augen führen. Wir überqueren zunächst den Lochbach, der als "Lechanstich" seit Jahrhunderten der Stadt Brauchwasser zuführt. Kurz darauf kommen wir zum Brunnenbach, einem Quellbach mit glasklarem Wasser. Von dort führt unser Weg entlang des vom Brunnenbach gespeisten Grenzgrabens, der – wie in historischen Zeiten – durch einen Dücker den Siebenbrunner Bach mit seinem Lechwasser quert. Treffpunkt: Straßenbahnlinie 2, Haltestelle Baugenossenschaft, um 14:00 Uhr.
Zur Römerzeit floss der Lech noch in Höhe des heutigen Haunstetten. Danach wich er immer weiter nach Osten ab und bildete bis vor 100 Jahren unmittelbar vor Augsburg eine der großartigsten Wildflusslandschaften Bayerns. Die "Korrektion" des Flusses zu einem kanalähnlichen Gewässer in den 1920er Jahren hatte schwerwiegende wasserbauliche und ökologische Folgen, weshalb das Renaturierungsprojekt "Licca liber" unmittelbar bevorsteht. Auf unserem etwa 3 Kilometer langen Weg wollen wir uns die Veränderungen des Lechs von der Römerzeit bis heute vor Augen führen. Wir gehen über blühende Wiesen in den Auwald, vorbei an einer kleinen Heide zum Lech, genau an die Stelle, wo sich entscheiden wird, ob "Licca liber" ein Erfolgsprojekt werden wird. Treffpunkt: Straßenbahnlinie 2, Endhaltestelle Haunstetten Nord