Kurse nach Themen
Religion / Spiritualität
Anmeldung: 0821/50265-55
Fachbereichsleitung: Frau Dr. Iris Hafner
iris.hafner@vhs-augsburg.de
Im Frühjahr 1493 bestätigte Papst Alexander VI. das Anrecht der spanischen Könige auf die neuentdeckten Gebiete jenseits des Atlantiks, sofern sie dort Missionierung betrieben. Das Grundmuster war vorgegeben: Missionare flankierten die Unterwerfung der Welt moralisch. Man lernte die Sprachen der "Heiden", übersetzte die Frohe Botschaft, deutete Mythen und Rituale christlich, gründete Schulen, bot medizinische Versorgung und nahm die anvertrauten Seelen paternalistisch z. T. auch gegen die eigene Kolonialmacht in Schutz. So änderten sich auch die Religionen in den Missionsgebieten. Sie übernahmen christliche Muster und wurden teils selbst missionarisch. Umgekehrt brachten viele Missionare einen neuen Sinn für Spiritualität und Ganzheitlichkeit mit nach Hause. Prof. Dr. Bernhard Maier lehrt Allgemeine Religionswissenschaft und Europäische Religionsgeschichte an der Universität Tübingen.
Die ursprüngliche japanische Glaubensform ist der Shinto. Dieser mystische Glaube, der auf naturreligiösen Vorstellungen beruht, bildet eine Art "seelische Wahrheit" in Japan, die quasi als Hintergrundmusik bis heute in der Gesellschaft mitschwingt. Inmitten von Katastrophen - wir denken z. B. an die Reaktorkatastrophe 2011 - reagieren die Menschen in Japan erstaunlich sanft und geduldig. Kann also der Shinto zu einer glücklicheren Lebensart beitragen? Neben dem Glaubenssystem und der Geschichte des Shinto beschäftigen wir uns mit der Fragestellung, inwieweit der Shinto gerade auf die gesellschaftlichen Verwerfungen der heutigen Zeit eine Antwort geben kann.
Im Traum und in den Märchen vertritt der Wolf Macht, Raub, Gewalt, das Lamm Sanftmut, Dulden. Der Wolf ist der Sieger, das Lamm das Opfer. Muss es immer so bleiben? Manche lassen sich den Traum vom großen Frieden nicht nehmen, wie der Prophet Jesaja vor mehr als 2000 Jahren: "Der Wolf wird lagern beim Lamm" (Jes. 11.6). Der heilige Franziskus hat mit dem Wolf Frieden geschlossen. Was kann uns der Heilige sagen? Wo kann der Friede beginnen?
Vertraue auf deine eigene Kraft: Sich innerlich frei machen! Termin: Fr., 20.10., 18:00 Uhr bis So., 22. Oktober 2023, 13:30 Uhr Thema: Siehe www.erzabtei.de/Kursprogramm Leitung: Pater Augustinus Pham, Dr. Iris Hafner Kurskosten: € 110,00, Ü/VP je nach Zimmerkategorie Anmeldung und Bezahlung nur direkt über das Exerzitienhaus St. Ottilien - Tel. 08193/71601
Die Geschichte eines tiefgreifenden Vertrauensbruchs: Eine "Zäsur" in der Kirchengeschichte" - so betitelt der Historiker Thomas Großbölting den weltweiten sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. In diesem Vortrag zeichnet er die Geschichte von Betroffenen, Tätern und Vertuschern des Missbrauchsskandals nach und analysiert die fatalen kirchlichen Strukturen, die die Taten ermöglichten. Thomas Großbrötling ist Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Geschichte an der Universität Hamburg.
Ein Tag für sich selbst zu höherer Weisheit Wird Religion überflüssig? Es scheint so! Oder auch nicht! "Wenn ich doch an Gott glauben könnte", sagte Schauspieler Joachim Fuchsberger, als er seinen Sohn verloren hatte. Man kann Gott nicht beweisen, aber man kann das Organ für religiöse Erfahrung wecken. Es beginnt damit, dass man aus der Hektik des Alltags aussteigt, bewusst die Stille wahrnimmt und nur sich spürt. Wie atme ich? Wie sitze ich? Wie stehe ich? Wie gehe ich? So gewinnt man eine neue Sicht: Was ist wichtig? Was trägt und was macht zufrieden und froh? So kann man eine Spur finden, die zu Gott führt. Kapuzinerpater Pater Guido Kreppold vermittelt seit vielen Jahren Kontemplation und Zen und ist Autor zahlreicher Bücher. Für Geübte und Neulinge, die sich ca. 20minütige Sitzphasen zutrauen Inkl. Mittagssuppe, Kaffee und Kuchen Ort: Haus St. Benedikt, Gästehaus der Abtei St. Stephan, Stephansplatz 6
Tee-Zeremonie, Ikebana, Shinto u. a.: Die japanischen Traditionen zeigen sich stets in einer Form des Bedienens. Das Bedienen ist für die Japaner ein heiliges Ritual, es ist eine Wahrnehmung des Lebens. Die Welt ist vergänglich, der Tod unvermeidlich. Diese Erkenntnis durchzieht die eigenartig melancholische Religiosität Japans - in enger Verbundenheit mit Menschen, Natur und Göttern.
Wir üben die drei Wege zur "puren Präsenz": aus der Vergangenheit und Zukunft ins Jetzt, von außen nach innen, vom Denken in die Wahrnehmung - mit Impulsen aus dem kürzlich erschienen Buch "Wege ins Schweigen" von Jakobus Geiger. Bruder Jakobus Geiger OSB (Benediktinerabtei Münsterschwarzach) beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Kontemplation, christlicher Meditation und fernöstlichem Zen. Bitte mitbringen: Decke und Meditationskissen oder -hocker (Stühle vorhanden) Für Geübte und Neulinge, die sich ca. 20minütige Sitzphasen zutrauen Inkl. Mittagssuppe, Kaffee und Kuchen Ort: Haus St. Benedikt, Gästehaus der Abtei St. Stephan, Stephansplatz 6
Der Bann der Worte kann sowohl Segen als auch Fluch bringen. Dies kann das Schicksal des Menschen bestimmen. Die Japaner*innen gehen deshalb mit Worten unheimlich vorsichtig um, wodurch ihr soziales Verhalten außergewöhnlich bescheiden wirkt. Warum wurden den Menschen die Worte gegeben? Den Worten wohnt etwas Mysteriöses inne, das Menschen "menschlich" sein lässt. Wozu lebt der Mensch? Was kann der Mensch der Welt hinterlassen? Wenn wir uns mit der Wahrheit der Worte auseinandersetzen, können wir einen Teil des Geheimnisses des Lebens einsehen.
Kein anderer Heiliger wurde von seinen Zeitgenossen als "zweiter Christus" angesehen. Seine Liebe war umfassend. Sie galt nicht nur dem Nächsten, sondern schloss in einer umfassenden Verbundenheit auch die Natur und ihre Wesen ein. Ein erdrückendes Vorbild? Keineswegs, eher ein liebevoller Freund. Um diesen Heiligen zu lieben, muss man auch nicht Ordensfrau oder Ordensmann werden, man muss auch nicht seine strenge Askese nachahmen. Es gibt vier einfache Haltungen, die Franziskus uns vorgelebt hat und die uns helfen, in innerer Freiheit liebevoll mit sich und anderen und unserer Umwelt zu sein. Eine geführte Meditation schließt diesen Abend ab.
Mensch und Tier Wie immer im Wechsel von Yoga-Übungen, Meditationen, prägnanten Texten aus Religion, Literatur oder Philosophie und künstlerischem Gestalten Zeit für Spaziergänge in der wunderschönen Umgebung des Klosters ist eingeplant. Anreise individuell! Bitte mitbringen: bequeme Kleidung, dickes Kissen, dicke Socken Sie erhalten rechtzeitig ein Rundschreiben mit den wichtigsten Vorabinformationen. Leistungen: 2 x VP im Einzelzimmer (Dusche auf dem Gang), Materialkostenanteil, Kursgebühr Leitung: Lena Posch (künstlerisches Gestalten), Dr. Iris Hafner (Yoga u. a.) Termin: Fr., 26.01.,15:00 bis So. 28.01.2024, 14:00 Uhr
Die Japaner*innen gehen traditionell davon aus, dass Fehler zu begehen, eben der wahrhafte Weg ist, sich menschlich zu bilden. Alle japanischen Gebildeten verstehen sich ständig als unreif und umso spannender ist ihr Leben. Ob für Sushi-Meister oder Schwertkämpfer, "sich auszubilden" gilt nicht nur als berufliche Qualifikation, sondern ist gleichbedeutend mit der Entwicklung der gesamten Menschheit. Was kann eine traditionelle Ausbildung? Wenn wir die Antwort hierfür finden wollen, beginnt eine spannende Erkundungsreise!
Meister Eckhart gilt als großer Meister - und wird heute kaum verstanden. Zu seiner Zeit jedoch war ein Star, er füllte Plätze und Kathedralen mit seinen Predigten. Welchen Zauber empfanden die Menschen, wenn er redete? Und lässt sich seine Botschaft auch heute verstehen und sogar leben? Er ist - soweit sei vorausgeschickt - ein Meister der Gelassenheit - heute notwendiger denn je. Wir sprechen kurz über sein Leben und seine Lehre, um einfache Schritte auf dem Weg zur Gelassenheit aufzuzeigen. Eine geführte Meditation schließt diesen Abend ab.
Genaueres siehe Programm St. Ottilien www.erzabtei.de/kursprogramm Termin: Fr., 16., 18:00 Uhr bis So., 18. Februar 2024, 13:30 Uhr Kurskosten: € 110,00, Ü/VP je nach Zimmerkategorie Anmeldung und Bezahlung nur direkt über das Exerzititenhaus St. Ottilien - Tel. 08193/71601 Leitung: Pater Augustinus Pham, Dr. Iris Hafner