Augsburg
Im August des Jahres 955 befehligte Ulrich als Reichsfürst hoch zu Ross die Verteidigung von Augsburg gegen die andrängenden Ungarn; seinem inständigen Gebet, mit dem er die kämpfenden Männer stärkte, wurde der Sieg auf dem Lechfeld letztlich zugeschrieben. Ohne Schild und Waffen sei er der Legende nach, nur mit der Bibel in der Hand den andrängenden und militärisch weit überlegenen Ungarn entgegengeritten; zum Dank verlieh Otto I. der Große dem Bischof von Augsburg das Münzrecht für seine Stadt. Ulrich baute dann die von den Ungarn zerstörten Klöster und Dörfer seines Gebietes wieder auf. Ulrich ließ auch den von den Ungarn 955 zerstörten Dom in Augsburg neu errichten.
Dass sich Augsburg ab den 1830er-Jahren dazu aufschwang, einer der wichtigsten Standorte der deutschen Textilindustrie zu werden, ist weithin bekannt. Heute assoziieren wir mit der textilindustriellen Vergangenheit Augsburgs meist das sogenannte Textilviertel und ein paar große Firmennamen wie die Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS) oder die Neue Augsburger Kattunfabrik (NAK). Aber wie kam es eigentlich dazu, dass sich gerade hier so viele Textilfabriken ansiedelten? Lag es an der reichsstädtischen Vergangenheit als Stadt der Weber? Oder doch eher am vielen Wasser? Wie gestaltete sich der Übergang vom textilen Handwerk zur Industrie? Wie muss man sich eine Textilfabrik des 19. Jahrhunderts überhaupt vorstellen? Wie wurde dort gearbeitet und gelebt? Und sind die städtebaulichen Strukturen der Textilindustrie heute wirklich fast nur noch im Textilviertel zu erkennen?
Das neuzeitliche Bauen und Wohnen in einer Stadt ist immer auch ein Spiegel der allgemeingesellschaftlichen Entwicklungen. Dies gilt umso mehr für das Augsburg der Weimarer Republik der Jahre 1918 - 1933. Denn viele zeittypische Entwicklungen fanden hier in Augsburg ihre Entsprechung: Massenarbeitslosigkeit und Wohnungsnot, kommunales Bauen, Wohnhöfe und Neue Sachlichkeit sind hierfür nur einige Stichworte. Anhand von ausgewählten Texten und Bildmaterialien beschäftigen wir uns mit dem damaligen Bauen und Wohnen. Sie können auch gerne eigenes Material einbringen.
So hat man die Stadt noch nie gesehen! Ein Dia-Rundgang durch das historische Augsburg vermittelt einen interessanten Einblick in die Entwicklungen und Veränderungen der Stadt. Jedes der Bilder ist mindestens 100 Jahre alt und älter - damit lernt man die frühere Stadt erst richtig kennen - und kann die heutigen Straßensituationen besser verstehen.
Der Film erzählt die Geschichte zweier Augsburger Familien. Sie sind vor 1933 angesehene Geschäftsleute und weit über Augsburg und Schwaben hinaus bekannt. Durch die "Arisierung" jüdischen Besitzes werden sie gezwungen, ihre Firmen und die wertvollen Immobilien zu verkaufen. Geradezu »sachlich« und ohne »erhobenen Zeigefinger« zeigt der Film, wie perfide das System arbeitet, welche Behörden verstrickt sind und wie die meisten Menschen sich, wie selbstverständlich, am jüdischen Besitz bereichern. Die Namen sind beliebig austauschbar. Tausendfach hat es solche Schicksale gegeben. Eine unglaublich spannende und emotionale Geschichte, deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit reichen. Der Film lässt Fragen aufkommen, die leider auch für unsere Gesellschaft wieder von Bedeutung sind.